Häufig gestellte Fragen

Ich habe jetzt normalen Rasen: Wie lege ich so eine "Blumenwiese" an?

 

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Blumenwiese anzulegen. Einige Grundsätzen sollten beachtet werden.

Grundsätzlich gilt: Heimische Wiesenpflanzen brauchen grundsätzlich eher mageren, durchlässigen Boden!

 

 

Möglichkeit 1: Abmagern des vorhandenen Bodens:

 

Da unsere Böden fast überall zu nährstoffreich sind, muss in der Regel "abgemagert" werden. Dies gelingt zum Beispiel durch das abtragen des vorhandenen Oberbodens (inkl. Grasnarbe), bis der Rohboden zum Vorschein kommt. Darauf kann angesät werden.

 

Es kann auch der vorhandene Boden mit ca. 20-30 cm magerem Substrat überschüttet werden z. B. mit lokalem Sand (ungewaschen) oder lokalem Schotter (mit Feinanteil) oder Unterboden (Aushub, alles unterhalb 30 cm) ... , um ein unkrautfreies Saatbett herzustellen. Für die besten Keimbedingungen sorgt eine Auflage unkrautfreiem Komposts aus dem Kompostwerk (ca. 2-3 cm). Dieser wird oberflächlich, manuell per Rechen in das magere Substart eingearbeitet. Nun ist der Boden fertig vorbereitet für eine Ansaat!

 

(Die beiden Möglichkeiten "Abtragen" und "Überschütten" können natürlich kombiniert werden. Tipp: Mit dem abgetragenen Oberboden kannst du vielleicht einen schönen Hügel modellieren oder den guten Boden im Gemüsebeet verwenden. Oder du schüttest am Rand des Grundstücks einen Wall auf, der später mit einer heimischen Hecke bepflanzt wird.

 

 

Möglichkeit 2: Abmagern durch Einfräsen von Sand / Kies: 

 

Weniger geeignet aber möglich ist die Abmagerung durch Einfräsen von Sand / Schotter / Kies in den vorhandenen Oberboden. Wenn Wurzelunkräuter im Boden sind, werden sich diese auch nach der Abmagerung breit machen! Saatunkräuter die im Boden schlummerten (Melde u. Ä.) wird ebenfalls zum Keimen gebracht. Ein sog. "Schröpfschnitt" wird nötig. Trotzdem wird so eine Abmagerung erzielt und es kann auf dem feinkrümelig vorbereiteten Boden z. B. eine "Fettwiese" oder sogar "Blumenwiese" angesät werden.

 

 

Möglichkeit 3: Grasnarbe entfernen, ansäen:


Wenn du deinen Boden nicht abmagern möchtest, ist es zumindest zwingend notwendig, die vorhandene Grasnarbe sehr großflächig aufzureißen und die Grassoden heraus zu rechen oder noch besser: Du entfernst die Grasnarbe vollständig durch Abziehen (z. B. per Bagger), ehe du das Saatgut verteilst! Ein feinkrümeliger Untergrund bietet die besten Startbedingungen. Kompost ist bei dieser Methode nicht nötig.

 

Das Saatgut wird dann oben auf gestreut und angedrückt, z. B. mit einer Walze. Das Saatgut NICHT in den Boden einarbeiten!

 

 

Wann ist die beste Zeit für eine Ansaat?

 

Da es sich bei unserem Saatgut um Wildblumensaatgut handelt, kann dieses zu jeder Jahreszeit ausgebracht werden. Wenn es zu trocken ist, wie häufig im Juni, Juli und August, keimen die Samen in der Regel nicht. Sie befinden sich in "Trockenstarre" und warten ausrechend feuchtes Wetter ab. Ein Gewitterschauer reicht in der Regel nicht aus. Ist es – gerade im zeitigen Frühjahr – immer wieder sehr kalt, schadet es den Samen und Keimlingen i. d. R. ebenfalls nicht. Es gibt sogar einige Arten die zu den Kaltkeimern zählen und damit eine längere Kälteperiode benötigen, um überhaupt zu keimen. Du kannst also auch bei Frost bedenkenlos säen. Ein Saum oder eine Wiese benötigen ohnehin zwei bis drei Jahre, bis der Großteil der Samen gekeimt ist. Es ist also meist auch nach einer Dürre oder einer langen Kältewelle, die einige Keimlinge vernichtet hat, noch genügend Saatgut-Potential auf der Fläche verfügbar.

 

 

Fressen mir Vögel meine Samen weg?

 

Ja, das kann passieren. Unser Tipp: Am besten im Frühjahr kurz vor der Vegetationsperiode zwischen Anfang März und Mitte April oder im Herbst ab Anfang September bis Ende Oktober säen, damit die Samen möglichst schnell keimen und anwachsen können. Zu Deiner Beruhigung: Die Vögel finden nicht jedes Saatkorn. ;-) Drücke das Saatgut mit einer Walze oder mit Brettern an den Schuhen fest. So sind viele Körner "saatkorntief" im Boden und somit nicht sofort sichtbar für Vögel. Leichtes Wässern sorgt ebenfalls für bündigen Schluss zum Boden.

 

 

Was ist der Unterschied zwischen Wiese & Saum? Welches Saatgut wann?

 

Dauerhafte Wiesen entwickeln sich über einen Zeitraum von ca. drei Jahren. Im ersten Jahr sehen wir z. B. Kornblumen und Mohnblumen als dominierende Arten (einjährige Stauden). Im zweiten Jahr z. B. Natternkopf, Königskerze und Co. (alle zwei- und mehrjährigen Stauden). Ab dem dritten Jahr setzen sich dauerhafte Stauden durch wie z. B. Wiesen-Margerite, Wiesen-Wittwenblume, etc. (ausdauernde Stauden). Diese Wiesen werden ein bis zwei mal pro Jahr gemäht, das Mähgut wird entfernt. Gut ist eine Mahd ca. im Juni und eine im Oktober / November. So entwickelt sich über die Zeit eine dauerhafte Blumenwiese. Geeignetes Saatgut: Frischwiese / Fettwiese (eher nährstoffreicher Boden), Blumenwiese (mittelmäßig nährstoffreicher Boden), Pflaster- und Schotterrasen (Wiese auf Kalkschotter), Mager- und Sandrasen (Wiese auf Sandboden). 

 

Der sog. Saum kennzeichnet Bereiche in der Natur, die häufig gestört werden. Oft sind das Übergänge zwischen Wald und Wiese: Der Waldrand, Übergänge zwischen Wegen und Wiesen: Der Wegrand, Übergänge zwischen Wasser und Land: Das Ufer, etc. (https://de.wikipedia.org/wiki/Saum_%28Biotoptyp%29) Säume sind (i. d. R.) gekennzeichnet durch Pflanzen, die offenen Boden brauchen, um zu wachsen. Also unsere typischen zwei- und mehrjährigen Stauden. Diese Arten verschwinden in dauerhaften Wiesen. Sie brauchen immer wieder offenen Boden / Störstellen, um neu zu wachsen. In der Natur stehen sie oft auf sog. "Unkrautfluren". Diese Pflanzen eignen sich für Staudenbeete, "Blumenhecken", Untersaat von Gehölzpflanzungen, etc. Sie werden – entgegen der Blumenwiese – nur einmal im Jahr gemäht und zwar nach dem Winter im Frühjahr (jeweils der Aufwuchs vom Vorjahr!). Säume "vergrasen" in der Regel mit der Zeit und werden daher im Garten nach ca. 5 bis 15 Jahren neu angelegt oder es wird in Kauf genommen, dass die Pflanzen über die Zeit verschwinden. Saatgut: Wärmeliebender Saum, Bunter Saum, Schmetterlings- und Wildbienensaum, etc.

 

 

Wie pflege ich meinen Saum korrekt?

 

Säume in der Sonne werden max. 1x pro Jahr gemäht, das Mähgut wird vollständig entfernt. Idealer Termin dafür ist das zeitige Frühjahr (März).

 

Bei Säumen, die im Schatten angelegt werden, verbleibt der Aufwuchs größtenteils auf dem Beet. Er wird im Frühjahr herunter geschnitten und als Mulchschicht aufs Beet gelegt. Laub wird allerdings weitestgehend entfernt. 

Der Boden für schattige Säume ist übrigens ideal wenn er sandig, lehmig und mit max. 5 cm unkrautfreiem Kompost aufbereitet ist. 

 

 

Wann mähen? / Wie pflege ich meine Wiese?

 

Wiesen brauchen Pflege, um dauerhaft zu funktionieren. Ab Ansaat wird eine Wiese ein- bis dreimal pro Jahr gemäht. Das Mähgut entfernen! Ideal mit Sense oder Balkenmäher mähen, damit die reifen Samen nicht durch das Vakuum-Saug-System des Rasenmähers mit entfernt werden und die Pflanzen sich mit der Zeit weiter verbreiten können.

 

Wenn du eine Blumenwiese neu anlegst, solltest du spätestens wenn die einjährigen Stauden verblüht sind (Mohnblumen, Kornblumen, etc.) einen ersten Schnitt durchführen, das heißt, den Aufwuchs bereits etwa im Juni (bei einer Herbstansaat) mähen und das Mähgut entfernen. Dies ist nötig, da die Zwei- und Mehrjährigen Stauden meist bereits gekeimt sind und unter dem Aufwuchs der Einjährigen drohen zu ersticken. Im Herbst wird der nachkommende Aufwuchs nochmals komplett entfernt.

 

Fettwiesen werden bis zu dreimal gemäht, mindestens jedoch zweimal (erste Mahd im Juni, zweite Mahd im Oktober). Magere Blumenwiesen werden zweimal gemäht (Juni / Oktober). Magerrasen werden einmal gemäht (Oktober bzw. November). Das Schnittgut und Laub wird immer penibel aus den Flächen entfernt. Es wird die Wiese auch dann gemäht, wenn sie zum Zeitpunkt der Mahd noch blüht!

(Säume werden nur einmal im Jahr gemäht. Der Aufwuchs vom Vorjahr wird im Frühjahr des nächsten Jahres gemäht. Mähgut wird entfernt.)

 

Gießen oder Düngen ist bei einer Wiese nicht nötig!

 

 

Wann kann ich ansäen?

 

Eine Ansaat ist zu jeder Zeit möglich. Am besten eignet sich das zeitige Frühjahr (Februar bis Ende April) und der Herbst (August bis November).

 

 

Wie lange dauert es, bis die Ansaat keimt?

 

Je nach dem, wann angesät wurde, ist das Keimverhalten unterschiedlich. Meist ist der Herbst für eine Ansaat der bessere Zeitpunkt, weil es dann i.d.R. länger feucht ist, durch die herbstliche Witterung. Die Keimlinge zeigen sich – vorausgesetzt es ist nicht zu kalt und nicht zu trocken – nach frühestens 10-12 Wochen. Es kann aber auch mal länger dauern! Denn für eine Keimung sind in der Regel mehrere Wochen warmes und dauerhaft feuchtes Wetter günstig. Durch dauerhaftes Wässern kann hier nachgeholfen werden. Mit erstem höherem Bewuchs bzw. ersten Blüten kann ca. 3-6 Monate nach der Ansaat gerechnet werden. Es gibt jedoch auch Situationen, in denen eine Ansaat sich erst im Folgejahr zeigt oder sogar ganz ausfällt. Die Faktoren dafür sind vielfältig. Es kann etwa sein, dass die Sämlinge nach der Ansaat zwar Keimen, durch einen erneuten Frosteinbruch dann jedoch erfrieren oder – wenn im Frühjahr gesät – dass die Keimlinge noch nicht groß genug sind, um eine Trockenwelle ohne Regen mehrere Wochen lange zu überdauern. Es kann sein, dass eine Ansaat dann ganz ausfällt. Häufig ist jedoch noch genug Saatgut im Boden, sodass nach 1 1/2 Jahren etwas zu sehen ist. In jedem Fall heißt es: Geduld!

Verunkrautet die Fläche, ehe Ihre Ansaat gekeimt ist, was dann zu erwarten ist, wenn Sie auf vorhandenem Boden oder Oberboden (Humus) ansäen, ist ein Säuberungsschnitt nötig, ca. 6 bis 8 Wochen nach der Ansaat. Verzichten Sie auf Jäten, wer weiß, was da keimt! Einfach alles was da ist nach 6 Wochen mähen! Dies ist aber nur nötig, wenn die Fläche sicher verunkrautet. Vielleicht keimen ja da schon die ersten Einjährigen, also Vorsicht! Wenn Sie unsicher sind, warten Sie bis die Pflanzen groß genug sind für eine erste Bestimmung. Meist sind sie dann gut zu bestimmen, wenn sie blühen! :-)


Wenn viele Wurzelunkräuter (z.B. Quecken, Seggen, Giersch, Kriechendes Fingerkraut, etc.) in der Fläche sind, kann es sogar dazu führen, dass die Ansaat misslingt und die Wiesenpflanzen verdrängt werden oder die Gräser überhand nehmen. Eine sehr saubere Vorbereitung der Fläche ist also Grundvoraussetzung, damit die Ansaat gelingt!!

 

Im ersten Jahr können Sie mit Saatsenf, Mohn- und Kornblumen auf der Fläche rechnen. Im zweiten Jahr mit zwei- und mehrjährigen Stauden. Erst im dritten Jahr erscheinen die eigentlichen ausdauernden Wiesenpflanzen. Geduld ist also hier angebracht.

 

Bitte sehen Sie von Nachfragen, einige Wochen nach der Ansaat ab. Sie brauchen wirklich Geduld! Vielen Dank!

 

 

Wieso liefert ihr keinen Füllstoff?

 

Füllstoff wird nur gebraucht, wenn das Saatgut auf großen Flächen maschinell ausgebracht wird. Wenn es dir darum geht, das Saatgut gleichmäßig zu verteilen, mische es mit Sand oder sterilem Kompost in einem großen Eimer. :-) So kannst du gut per Hand säen.

 

 

Welcher ph-Wert im Boden ist ideal?

Es gibt Wildpflanzen, die auf verschiedenste Bedingungen angepasst sind. der PH-Wert spielt daher nur eine untergeordnete Rolle.

 

 

Wie viel Saatgut ist nötig?

 

Die entsprechenden Angaben zu Mengen Saatgut / qm findest du beim entsprechenden Saatgut! Besser zu wenig als zu viel Saatgut aufbringen! Zu viel Saatgut / qm kann dazu führen, dass sich manche Arten dominant etablieren, andere gar nicht!

 

 

Ich hätte gerne Mohnblumen (dauerhaft) – geht das?

 

So schön die Einjährigen Pflanzen wie Ringelblumen, Mohnblumen, Kornblumen etc. auch sind, sie sind eben nur Einjährig. Damit sie im kommenden Jahr erneut gedeihen, ist ein Umbruch der Fläche in der Regel nötig! Daher sind es auch Acker-Begleitkräuter. ;-)

 

 

Wieso sieht meine Wiese nicht bereits nach einigen Wochen schon perfekt aus?

 

Die beste Zeit für eine Ansaat ist Herbst (ab Ende August, bis Ende November) und das zeitige Frühjahr (nach der Schneeschmelze bis spätestens Ende April). Wieso ist das so? Keimlinge brauchen Wasser und der Boden sollte bestenfalls mehrere Wochen feucht bleiben nach der Ansaat. Es kann bei einer Ansaat im Sommer dazu kommen, dass Keimlinge vertrocknen.

 

Es ist normal, wenn sich die ersten 8 bis 12 Wochen nach der Aussaat trotz Wässerung noch keine Keimlinge zeigen! Bei einer Herbstaussaat kann es bis zum April oder Mai des Folgejahres dauern, bis sich die Keimlinge bzw. erste Pflanzen zeigen. Wir raten, mindestens 3 bis 6 Monate nach Ansaat auf die Keimung zu warten und bei Misserfolg ggf. nachzusäen. Verunkrautet die Fläche in dieser Zeit, war die Vorbereitung vermutlich nicht einwandfrei und es sollte von vorne begonnen oder ein fachgerechter "Schröpfschnitt" durchgeführt werden.

 

Bitte beachte, dass eine Blumenwiese mehrere Jahre Zeit braucht, um sich zu entwickeln. Wenn im ersten Jahr nach der Ansaat ausschließlich einjährige Pflanzen wachsen, ist dies eine normale Entwicklung. Es kann sein, dass erst im zweiten Jahr nach der Ansaat die mehrjährigen Stauden zur Blüte kommen. Im dritten Jahr nach der Ansaat sollte die Wiese bei korrekter Pflege dauerhaft "funktionieren" und es sollten die ersten ausdauernden Stauden zur Blüte kommen.

 

Eine Wiese ist dann dauerhaft, wenn sie richtig gemäht wird, sprich: Ein- bis max. drei Mal pro Jahr (etwa im Juli und Ende Oktober bzw. im zeitigen Frühjahr). Eine Staffelmahd ist anzuraten, also einen Teil mähen, einen anderen Teil etwas länger, oder ein weiteres ganzes Jahr stehen lassen. Das Mähgut sollte nach der Mahd einige Tage liegen bleiben. Danach muss es abgeräumt werden, damit der Boden mager bleibt und nicht durch verrottendes Mähgut Nährstoffe in den Boden gelangen.

 

 

Hilfe! Im zweiten Jahr wachsen ganz andere Wildblumen in meiner Ansaat als im ersten Jahr!

 

Cool down. ;-) Das ist eine ganz normale Entwicklung. Im ersten Jahr der Ansaat werden Kornblumen, Mohnblumen, Kornraden etc. deine Wiese bestimmen. Ab dem zweiten Jahr werden diese nach und nach verdrängt und es kommen andere Pflanzen zur Blüte, z. B. Natternkopf, Wegwarte, Königskerze. Ab dem dritten Jahr werden sich die ausdauernden Wiesenstauden zeigen, z. B. Wiesen-Wittwenblume, Wiesen-Margerite, Wiesen-Schlüsselblume etc. 

 

Einer der häufigsten Fehler die bei der Pflege von Blumenwiesen gemacht wird ist, dass zu selten gemäht wird. In der Regel ist ein zweimaliger Schnitt pro Jahr angemessen. Traue dich ruhig ruhig, auch blühende Stauden abzumähen. Sie werden remontieren, also eine zweite Blüte entwickeln. Wenn du dich nicht traust, alles zu mähen, dann mähe doch einen Teil zweimal und einen Teil nur einmal. Wichtig ist, Du solltest deine Wiese definitiv einmal pro Jahr mähen und das Mähgut entfernen! Du kannst die Pflanzen der Wiese ca. 3 bis 6 cm über dem Boden abschneiden. Das ist eine normale Schnitthöhe eines Balkenmähers.

 

 

Weitere Informationen zur Anlage von Wiesen von unserem Saatgut-Hersteller Rieger-Hofmann:

 

 

Wieso kann ich für die Anlage einer Blumenwiese / eines Naturgartens keinen Humus gebrauchen?

 

Das Aufbringen von Humus auf den nach dem Hausbau offen liegenden Rohboden ist ein häufiger und leider fataler Fehler, wenn es um die Gestaltung einer naturnahen Anlage geht. In der Regel enthält der "Mutterboden" viele organische Anteile und ist damit i. d. R. zu nährstoffreich für die Anlage einer Wiese, die mageren Boden braucht (siehe oben). Dies wäre jedoch nicht das Schlimmste. Jeder Oberboden enthält Saatunkräuter und leider – da es sich bei den Böden meist um Substrate handelt, die bereits länger irgendwo lagern – i. d. R. auch sog. "Störungszeiger", also Wurzelunkräuter wie "Quecken", "Seggen", "Weißklee", oder Ähnliches. Diese Pflanzen haben das Potential, die frische Ansaat zu verdrängen, ehe sie sich etablieren konnte. Daher verzichte bitte bei einer Neuauflage auf Humus (außer vielleicht im Gemüsebeet!) und verwende stattdessen magere Substrate wie Sand, Kies oder Schotter (mit 0-Anteil). In die obersten 5-10 cm des mageren Substrates kann nun heiß gerotteten (unkrautfreien) Kompost im Verhältnis 1:1 gemischt werden – so kann die Blumenwiese gelingen! Wenn es weniger Kompost ist, kommt es der Artenvielfalt zu Gute. Sie können auch "Unterboden", also "Aushubmaterial" zum Sand- und Kompostgemisch geben, Verhältnis 1:1:1 (Sand:Kompost:Unterboden). So erhalten Sie eine ideale sog. "Vegetationstragschicht". 

 

 

Wozu gibt es den Lebensinseln-Shop?

 

Wir möchten es jedem Einsteiger im Hortus-Netzwerk leichter machen, seinen Hortus oder seine Lebensinsel mit allem auszustatten, was das Naturgarten-Herz begehrt. Und natürlich werden auch "alte Hasen" was finden können. Der Lebensinseln-Shop hat sich spezialisiert auf alle Blumen, Stauden und Gehölze, welche heimisch oder zumindest nützlich für Insekten sind. In der Rubrik Literatur finden sich ausgewählte Fachbücher zum Thema Naturgartengestaltung und Umweltschutz. Unsere Nisthilfen runden das Angebot ab.

 

 

Arbeitet Lebensinseln gewinnorientiert?

 

Nein. Den gesamten Gewinn-Überschuss investiert Lebensinseln in die Lebensinseln-Initiative (www.lebensinseln.org). Wer sich gerne für eine Lebensinsel ehrenamtlich engagieren möchte, wird durch die Einnahmen unterstützt, indem davon Pflanzen, Pflanzensamen, Nisthilfen und andere Materialen finanziert und den Lebensinseln-Paten zur Verfügung gestellt werden. Mehr Infos: info@lebensinseln.org

 

 

Was ist uns sonst noch wichtig?

 

Hochwertigkeit

Wir möchten, dass im Shop hochwertige Produkte zu finden sind, ohne langes Suchen. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit des Artikelsortiments und empfehlen das "Horteln" gebrauchter und ausrangierter Objekte oder den Selbstbau vor dem Kauf neuer Artikel. Übrigens: Alle unsere Artikel werden in Deutschland gefertigt. 

 

Plastikfreiheit

Uns ist wichtig, dass unsere Produkte regional, fair und nachhaltig produziert werden. Daher versuchen wir, soweit es uns möglich ist, keine Produkte aus Plastik anzubieten. Die Waren werden – sofern auch von Seiten der Hersteller und Inhalte möglich – plastikfrei verpackt. Wir wissen, dass leider nicht alle Hersteller von denen wir aktuell beziehen, plastikfrei verpacken. Wir weisen alle Hersteller auf unser Bestreben der "Zero-Waste-Policy" hin und werden langfristig in unserer gesamten Lieferkette auf Zulieferer umstellen, welche der Policy entsprechen können.

 

Green-Versand

Was im Shop angeboten wird, wird per "GoGreen" oder ähnlichen Angeboten versendet, sofern möglich. Solltest du etwas in deiner Nähe kaufen können, das ohne CO2 Verbrauch zu haben ist, etwa per Fahrrad, bitten wir dich, diese Waren vorziehen!  Du kannst auf der jeweiligen Hersteller-Seite nachsehen, woher die Waren versendet werden. So kann jeder entscheiden, ob der Weg zu ihm zu lange ist und es einen gewünschten Artikel auch näher gibt. Langfristig streben wir für jede Bestellung und Versendung einen eigenen "Energieausgleich" für den Lebensinseln-Shop an, indem wir Aufforstungsprojekte fördern.

 

 

Wieso gibt es hier nichts für die Ertragszone zu kaufen?

 

Gemüsepflänzchen und -saatgut erhältst du am einfachsten bei Ihrem örtlichen Gärtner. Daher haben wir darauf verzichtet, diese Produkte anzubieten.

 

 

Werden für den Shop Spendengelder eingesetzt?

 

Nein. Der Shop wird über eine eigene GmbH betrieben. Spenden werden für den Betrieb des Shops nicht verwendet!

  

 

Wieso sind die Lieferzeiten zum Teil mit so großen Spannen angegeben?

 

Wir beziehen unsere Artikel von mehreren Herstellern. Je nach Hersteller und saisonaler Auslastung können die Lieferzeiten daher leider stark variieren. Wir bitten dich, dies zu entschuldigen und beim Kauf mit einzukalkulieren. Danke!

 

 

Wohin fließt der Gewinn?

 

Alles, was nicht in den Betrieb des Angebots geht, re-investieren wir in das Projekt "Lebensinseln" (www.lebensiseln.org). Der Lebensinseln-Shop hat sich zum Ziel gesetzt, mit einheimischen Pflanzen für naturnahe Gärten wie etwa einem Hortus das Summen in die Landschaft zurück zu bringen. Bei uns findest du Produkte zum Anlegen von Feldgehölzen in Ackerrandstreifen ebenso, wie Saatgut für Blühstreifen. So gestaltest du deinen Garten oder deine Ausgleichsfläche naturnah. Einsteiger im Naturgaren und der Landschaftspflege brauchen sich keine Gedanken darüber machen, welche Pflanzen sie bei uns ordern. Alle Pflanzen sind wegen ihrer Regionalität pflegeleicht und wachsen mit dem richtigen Untergrund auch "unkrautfrei" bzw. wie der Gärtner sagen würde "ohne unerwünschte Beikräuter". Alles, was du bei uns bestellst, nützt der einheimischen Natur. Wir vermeiden bewusst nicht heimische Pflanzen und alles, was Bienen und anderen Insekten sowie Säugetieren und Vögeln hierzulande keinen Nutzen bringt. ACHTUNG: Stauden sind zum Teil zwar heimisch aber nicht regional. Bitte daher bei der Ausbringung im Freiland auf das autochthone Saatgut von Rieger-Hofmann zurückgreifen. Danke!

 

 

Wieso sind manche Produkte hier etwas teuerer, als direkt beim Hersteller?

 

Unsere Preise können zum Teil einen Tick höher sein, als bei einer Bestellung direkt beim Hersteller. Woran liegt das? Der Lebensinseln-Shop stellt nützliche Produkte verschiedener Hersteller zusammen. Jeder Versand wird uns einzeln berechnet. Um nicht für jeden Hersteller separat Versandkosten berechnen zu müssen, nehmen wir einige Produkte bei uns auf Lager. Andere Produkte sind etwas teurer, um eine Differenz zwischen Ausgaben für den Versand ab Hersteller und Einnahmen ausgleichen zu können. Die etwas höheren Preise ermöglichen uns somit den Betrieb des Online-Shops und du profitierst, da dir nur einmalig Versandkosten berechnet werden, auch, wenn du mehrere Sendungen erhältst. Sollte ein Überschuss generiert werden, geht dieser, wie oben bereits beschrieben, in die Förderung naturnaher Flächen. Mit jeder Bestellung förderst du also zusätzlich ein Stückchen Natur – bei dir ganz privat und darüber hinaus! Mehr unter: www.lebensinseln.org.

  

 

Hilfe! Meine Bestellung ist unvollständig. Wieso?

 

Da unsere Produkte von verschiedenen Herstellern geliefert werden kann es vorkommen, dass manche Produkte eher eintreffen, als andere. Keine Sorge also, wenn etwas fehlt. Wir versenden häufig in mehreren Paketen. Das Eintreffen der verschiedenen Sendungen kann daher zum Teil mehrere Wochen weit auseinander liegen. Vielen Dank für dein Verständnis!

 

 

Meine Pflanzen wurden bei der Lieferung beschädigt. Könnt ihr nicht besser aufpassen?!

 

Leider erhalten wir manchmal Beschwerden bei der Bestellung "lebender Pflanzen". Unser Lieferant ist ein sehr großer Hersteller für Bäume, Sträucher und Stauden. Dort werden täglich mehrere hundert Pakete versendet. Konkurrenzfähige / günstige Preise im Versand wirken sich mit unter leider auf Lieferdienst-Mitarbeiter aus. Manchmal werden dann Pakete nicht so behandelt, wie man sich das wünscht oder erwartet und die größte Verpackungskunst hilft manchmal nicht, dass Pflanzen nicht recht "mitgenommen" oder sogar beschädigt ankommen.

Das Gute: Entgegen toter Ware sind die Pflanzen meist in der Lage, sich zu erholen. Bitte nimm es uns uns nicht all zu übel, wenn die Pflanzen bei ihrer Ankunft so aussehen, als würden sie nicht mehr wachsen. Bitte pflanze sie zunächst ein, wässere sie einige Wochen lang und beobachte, ob sie gut anwachsen und sich erholen. Wenn nach vier Wochen Pflanzen tatsächlich nicht mehr wachsen, schreiben wir dir den Kaufbetrag gerne gut. Bitte fotografiere und dokumentiere ab Lieferung die Beschädigungen an Verpackungsmaterial / Pflanze(n) für deine Reklamation mit Fotos. Danke!

 

 

Wieso gibt es bei euch kein Bio-Saatgut?

 

Bei Rieger-Hofmann liegt die Priorität auf artenreiche gebietsheimische Mischungen. Der Einsatz von Pestiziden ist nicht bei allen Arten vermeidbar, speziell sehr pilzanfällige Arten lassen sich nicht gänzlich ohne Behandlung anbauen. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln erfolgt, wenn überhaupt, natürlich in so geringen Mengen wie irgendwie möglich. Dies ist alleine nötig, um die zwingend erforderliche Bestäuberleistung von Wildblumen nicht zu beeinträchtigen. Erst durch die Bestäuberleistung kommt es ja überhaupt zur Samenproduktion. Das Haupteinsatz gegen Unkraut auf dem Feld erfolgt durch Menschen mit Haken, die unermüdlich die Reihen ablaufen oder durch mechanische Bearbeitung. Manche Zuliefererbetriebe produzieren auch in Bio-Qualität. Da verschiedene Saaten in Mischungen zusammengestellt werden, also biologisch und konventionell produzierte Samen, kann keine Bio-Zertifizierung erfolgen.

 

 

Könnt ihr mir eine Saatgutmischung empfehlen, die gar keine giftigen Pflanzen enthält?

 

Den Wunsch nach „nicht giftigen Pflanzen“ hören wir oft und dies ist darstellbar, doch sind unsere Mischungen nicht darauf ausgerichtet. Das Saatgut im Lebensinseln-Shop zielt auf die Mehrung der Vielfalt und bildet Pflanzengemeinschaften intakter Naturwiesen ab. Da sind auch mal giftige Pflanzen mit bei. Doch giftig heißt nicht gleich tödlich. Aber schauen wir uns das genauer an ...

 

Viele heimische Pflanzen sind zum Teil leicht giftig und können beim Verzehr Unwohlsein und weitere Symptome auslösen, im schlimmsten Fall sogar zum Tode führen. Viele Zwiebelpflanzen, wie Maiglöckchen, Herbstzeitlose und Co. zum Beispiel. Wer viel in der Natur unterwegs ist oder selbst Kräuter sammelt oder Pilze, weiß über Gefahren Bescheid. Trotzdem sind häufig giftige Pflanzen in unseren Gärten zu finden von denen wir gar nicht wissen, dass sie giftig sind. Es sind sogar die Blätter der Kirsche giftig, was nur wenige wissen, denn die Kinder essen dann ja doch das Obst und nicht die Blätter. 😉

 

Von vielen Pflanzen müsste man jedoch Mengen verzehren, um daran zu sterben. Ausnahmen sind etwa der Eisenhut, Roter Fingerhut, Aronstab, Jakobs Kreuzkraut, Pfaffenhütchen, u. A. Hier lohnt sich eine Recherche einzelner Pflanzen, um sicher zu gehen. Gerne kannst du uns auch gezielt Fragen, wenn du unsicher bist.

 

Wichtig ist: Nicht alle Pflanzen sind für jeden Mensch in gleicher Weise giftig / unverträglich und auch bei Tieren gibt es große Unterschiede zwecks Unverträglichkeiten. Häufig macht die Menge das Gift. In der Regel, wenn man nicht gerade eine Weide für Pferde anlegen möchte oder Kinder bzw. Haustiere hat, die alles anknabbern, ist Panik fehl am Platz. Dennoch ist Vorsicht geboten und können wir ausdrücklich keine Unbedenklichkeits-Garantie geben.

 

 

Was wir empfehlen können, für alle, die auf Nummer Sicher gehen möchten sind folgende Mischungen: Der „Schmetterlings- und Wildbienensaum“, die „Fettwiese / Frischwiese“ und der „Blumenrasen / Kräuterrasen“.😊 Bei allen anderen Mischungen, Stauden und Gehölzen im Shop empfehlen wir ein genaues Studium zu Verträglichkeit, um über den Einsatz im heimischen Garten zu entscheiden.